
„Mama, da ist ein Monster in meinem Zimmer!“
Ich weiß gar nicht mehr genau, wann es begann, doch irgendwann war sie da, die Angst vor Monstern und Schatten. Jegliche rationale Herangehensweise von uns Großen („Monster gibt es nur in der Fantasie.“) stieß auf ungläubige Augen unserer Tochter.
Ich forschte daher etwas nach und fand heraus, dass Kleinkinder (2-3 Jahre) häufig durch eine Monster (Geister, Drachen & Co.) – Phase gehen und dass diese „gruseligen Gestalten“ aufgrund entwicklungsbedingter Ängste entstehen.
In diesem Alter erkennen unsere Kleinen, dass sie zwar schon größer und stärker geworden sind („Mama, ich bin schon ganz groß!“), sie realisieren jedoch gleichzeitig, dass es trotzdem noch andere Menschen gibt, die sogar noch stärker sind und ihren vielleicht auch weh tun könnten.
In der Psychologie wird diese Phase als sogenannte Vernichtungsangst bezeichnet. (Andere Ängste, wie die Körperkontaktverlustangst, die Achtmonatsangst oder die Trennungsangst, haben unsere Kleinen und wir bewusst oder unbewusst bereits schon „durchgemacht“.)
Erschwert wird diese Erkenntnis unserer Kleinen von der Tatsache, dass sich genau zu diesem Zeitpunkt auch die Fantasie entwickelt und es ihnen einfach nicht möglich ist, oder recht schwer fällt, zwischen Realität und Einbildung zu unterscheiden.
Wichtig ist hierbei, dass wir die Ängste unserer Kinder erst nehmen und sie nicht mit der Aussage „Monster gibt es nicht!“ abspeisen oder sie gar auslachen. Liebe, Geborgenheit, Verständnis und ganz viel Nähe sind in dieser Zeit besonders wichtig und helfen unseren Kleinen dabei, ihr Vertrauen zu stärken.
Wir redeten z.B. viel mit unserer Kleinen, ließen uns die Monster beschreiben und malten auch so einige gemeinsam auf. Doch die Angst, bzw. die Monster, blieben und bereiteten uns allen manchmal schlaflose Nächte …
Mir war es sehr wichtig, die Monster nicht nur als böse zu betiteln. Sie sind eben anders und es gibt nette und nicht so nette Exemplare (je nach Tageslaune), ganz genauso wie bei uns Menschen. Mit diesem Konzept war unsere Kleine auch schon etwas vertraut, da Bilder der wunderschönen und netten Monster von Mateo Art seit geraumer Zeit ihr Kinderzimmer schmücken.
Doch die Frage „ Wie werden wir die gruseligen Monster los?“ blieb.
Die Antwort darauf kam zumindest für uns ganz unverhofft nach einem Besuch im Kindermuseum (MACHmit! Museum für Kinder Berlin). In der Bastelecke wurde von vielen Kindern an gruseligen Monstern getüftelt und Amalia bekam, da sie noch nicht wirklich mitmachen konnte, jedoch sehr interessiert war, zwei wirklich schaurige Monsterschablonen geschenkt.
Ich war mir damals, ehrlich gesagt, noch nicht ganz sicher, was wir damit anstellen konnten, hoffte jedoch das Beste. Immerhin war meine Kleine von den schon recht gruselig aussehenden Monstern begeistert und schien nicht verängstigt.
Auf dem Weg nach Hause hielt sie die Schablonen fest in der Hand und beschloss, dass die zwei Monster sie beschützen würden und voilà, die Beschützermonster waren geboren.
Zurück zu Hause überlegten wir dann, wo wir ihre neuen Beschützer aufhängen könnten und meine Kleine überraschte mich einmal wieder mit ihrer Wahrnehmung von Realität. Sie saß innen vor unserer Wohnungstür und meinte, dass die gruseligen Monster durch den Briefschlitz in unsere Wohnung kommen würden. Der Entschluss, ihre Beschützermonster an unsere Wohnungstür zu kleben, lag daher nahe und jedes Mal, wenn sie abends wieder meinte, Monster zu sehen, fragte ich sie ganz entgeistert „Du siehst hier Monster? Das kann doch gar nicht sein! Wie sollen die denn an deinen Beschützern vorbeigekommen sein?“. Wir schauten dann an der Haustür nach, ob ihre Freunde noch die Stellung hielten und sie ging dann beruhigt, ohne Angst, ins Bett. Das machten wir insgesamt dreimal und seitdem erwähnt sie Monster nur noch relativ selten.
Seit ihrer neuen „Glitzerphase“ schmückt nun auch ein drittes, goldglitzerndes Ungetüm unsere Haustür. Was man nicht alles so macht, für die Kleinen.
Ich hoffe, du konntest etwas für dich und deine Familie aus unserer Monstererfahrung ziehen 😊
Liebe Grüße,
Deine Alex
PS: Falls du noch mehr über unsere Monstergeschichte erfahren möchtest und interessiert an Buchtipps bist, dann hätte ich noch diesen Artikel für dich: „Das Gruselmoster“
Weitere Ideen zur effektiven Monsterbekämpfung kannst du zudem bei netmoms.de finden.
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